Die Aleppo Seife im Fokus –

Ein Gastbeitrag von Andre Bröcker 

 

 

Moin Zusammen,

 

Ich heiße Andre, bin 23 Jahre alt und studiere seit zwei Semestern "Nachhaltige Entwicklung" in Bochum. Dort geht es vor allem um Ressourcenmanagement, Klimawandel und alternative Konzepte für unsere Zukunft. Man könnte sagen, ich bin wie geschaffen dafür, einen kleinen Beitrag über alternative Produkte zum Thema Haarpflege für diesen Blog zu schreiben.

Alles fing damals mit meiner aktiven Mitgliedschaft in einer lokalen Greenpeace Gruppe in meiner Heimatstadt Wuppertal an. Dort habe ich regelmäßig an Veranstaltungen rund um nachhaltige Themen teilgenommen und zusammen mit anderen Greenpeacelern, alternative Konzepte präsentiert oder auf Missstände rund um die Welt aufmerksam gemacht.

Eins dieser Themen ist immer wieder brandaktuell. Plastikmüll, bzw. Mikroplastik in unserem Lebenskreislauf. Vor allem durch aktuelle Nachrichtenbeiträge über "The Ocean Cleanup" kommt das Thema wieder groß in die Medien (Sehr empfehlenswert dort mal einen Beitrag drüber zu lesen).

 

Kurzgefasst geht es bei Mikroplastik, wie der Name schon sagt, um Millimeter große Plastik Partikel, die sich bei uns in Kleidung, Verpackungen oder Gebrauchsgegenständen z.B. in Kosmetik befinden. Besonders bei letzterem stellt das aber ein großes Problem dar. Die meisten Menschen auf der Welt waschen sich fast jeden Tag. Hierbei kommen allerhand toller Produkte zum Einsatz, die uns das Blaue vom Himmel versprechen. Glatte Haut, glänzende Haare oder weiße Zähne.

Es lohnt sich jedoch, einen Blick auf die Inhaltsstoffe in solchen Produkten zu werfen. Dort finden sich meist unter kryptischen Bezeichnungen Sulfate, Polymere und Silikone, die auf unserer Haut oder in unserem Körper nichts zu suchen haben und in der Industrie genutzt werden. Das große Problem ist vor allem, dass durch den Wasserkreislauf beim Duschen oder Händewaschen kleine Partikel aus Peelings oder Cremes in die Nahrungskette gelangen, die durch Fische oder Vögel gefressen werden und schlussendlich in unserem Kühlschrank landen. Schlussendlich landen diese Plastikpartikel dann tief in unserem Körper und können allerhand Unheil anrichten. Die gesundheitlichen Folgeschäden sind noch nicht genau kalkulierbar, da das Thema zurzeit relativ neu erforscht wird. Ich denke aber, dass keiner besonders scharf darauf ist, Plastik in seinem Körper zu haben. 

Nachdem ich also auch mein Shampoo auf Plastik untersucht habe, war ich etwas schockiert darüber wie viele künstliche Plastikverbindungen in einem Handelsüblichen Shampoo so stecken. Ich liste euch mal kurz auf, auf welche Bezeichnungen Ihr achten solltet die auf künstliche Stoffe in Kosmetik oder sogar Essen stecken können:

 

Acrylate Copolymer (AC), Acrylate Crosspolymer (ACS), Dimethiconol, Methicone, Polyamide (PA, Nylon), Polyacrylate (PA), Polymethyl methacrylate (PMMA), Polyquaternium (PQ), Polyethylene (PE)

Polyethyleneglycole (PEG, PET), Polypropylene (PP, PPG), Siloxane

 

Für alle die faul sind, kann man sich auch hier herunter laden:

https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/20170502-greenpeace-kurzinfo-plastik-kosmetik.pdf

Das muss doch anders gehen dachte ich mir und hab mich auf die Suche nach alternativen Produkten gemacht.

 

Tatsächlich bin ich sehr schnell fündig geworden. Warum nicht einfach mit Seife die Haare waschen? Für viele ist die Vorstellung etwas gewöhnungsbedürftig, gilt Seife ja vor allem als Handpflegeprodukt. Ich bin jedoch nach etwas Recherche auf "Aleppo Seife" gestoßen. Wie der Name vermuten lässt kommt diese Seife aus der syrischen Stadt Aleppo und wird dort seit dem frühen Mittelalter in Familienhand produziert. Die Seife besteht aus Oliven- und Lorbeeröl und ein bisschen Salz, mehr nicht. Das fertige Produkt sieht etwas unspektakulär aus, von außen Braun und von innen leuchtend grün durch die beiden Öle.

 

Also nicht lange gezögert und ausprobiert. Da ich relativ schnell fettende, kurze Haare habe, wasche ich mir fast täglich die Haare. Ich war jedoch am Anfang etwas skeptisch ob die Seife auf Dauer mein geliebtes Haarshampoo ablösen kann. 

Heute nach zwei Jahren und fast täglicher Verwendung, bin ich immer noch begeistert was diese Seife alle so kann. Nicht nur sind meine Haare nicht mehr so fettend, man sieht auch keinen Unterschied zum herkömmlichen Shampoo.

Fun Fact: Ihr könnt die Aleppo Seife auch für Gesicht, Hände, kompletten Körperpflege oder sogar zum Zähneputzen benutzen. Sie hinterlässt nämlich keinen Geruch am Körper auch wenn sie aus der Verpackung heraus etwas nach Erde riecht. Theoretisch kann man sie sogar essen, aber wir müssen es ja nicht gleich übertreiben.

 

Ich kann es nur weiter empfehlen mal etwas anders auszuprobieren. Vielleicht habt Ihr ja auch Spaß daran und tut gleichzeitig auch noch etwas für die Umwelt, weil übrig bleibt von der Seife nach ein paar Wochen natürlich nichts mehr. 

Ich hoffe euch hat der kurze Beitrag gefallen!

 

Liebe Grüße

 

Andre