· 

Kleiderrausch Klamottentausch: Muss es immer neu sein?

Ich stehe vor dem Spiegel in der Umkleidekabine und drehe mich im grellen Licht. Der Pulli sitzt gut, die Farbe passt und er ist sogar im Sale. 10 Euro sind eine Stunde arbeiten in meinem Nebenjob, denke ich mir und finde das in Ordnung. Ich nehme das Teil und mache mich auf den Weg zur Kasse. 

 

Das war früher. Heute gehe ich ohne Bedauern an den Geschäften vorbei, ignoriere die Sale-Schilder und fühle mich auch ein kleines bisschen gut dabei. Seitdem Muriel und ich den Blog über nachhaltige Themen begonnen haben, bin ich immer tiefer in diese Themen reingerutscht. Je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto deutlicher wurde, wie zerstörerisch wir mit unserer Umwelt umgehen. Das gilt im Besonderen für die Kleiderindustrie. 

 

 

Was ist da drin, in unserer Kleidung?

Das habe ich mich gefragt und bin auf Namen wie Alkylphenole, Phthalate und Chlorierte Lösungsmittel gestoßen. Das sind nur einige der Chemikalien, die in unser Kleidung nachgewiesen wurde. Alle sind schädlich für unsere Umwelt - und uns. Nehmen wir als Beispiel die Chemikalie Alkylphenol: die wird zum waschen der Textilien während der Färbung genutzt. Es wirkt ähnlich wie Östrogene und kann Entwicklungsstörungen hervorrufen. Trotzdem der Verkauf von Produkten mit der Chemikalie seit 2005 in der EU verboten ist, wird es weiterhin bei der Produktion etwa in China genutzt. Andere Chemikalien wie die Chlorierten Lösungsmittel schäden die Ozonschicht und schädigen das Zentrale Nervensystem bei Mensch und Tier. Mir wird ziemlich schlecht, wenn ich lese, was alles in unserer Kleidung steckt, die wir jeden Tag auf der Haut haben.

[1]

Kleider neu gedacht

Wenn die Kleiderindustrie keine Verantwortung für die Produktion übernimmt, kann nur jeder selber etwas tun. Mein Neujahrsvorsatz: ich kaufe nur noch faire Kleidung, Second-hand oder tausche. Klingt schwierig, ist aber ziemlich leicht. Am vergangen Sonntag war habe ich eine Kleidertauschparty besucht und bin fündig geworden. Abgegeben habe ich 6 Oberteile, mitgenommen hab ich zwei. Zufrieden lege ich die neuen Sachen in den Wäschekorb. Auch wenn die getauschten Kleidungsstücke nicht fair sind, habe ich doch etwas gegen die Verschwendung in der Kleiderindustrie getan.